Treffpunkt Ohr
Der Gehörsinn wird von vielen als selbstverständlich angenommen. Wie es ist, wenn der Sinn beeinträchtigt oder komplett verloren ist, kann man sich im Alltag kaum vorstellen. In einem Onlinetreffen mit Joachim Seuling von “Treffpunkt Ohr, Verein für besseres Hören e.V.” erfuhr Landtagskandidat Holger Wolf (Grüne) von der Wichtigkeit des Vereins. Der Verein stellt unter anderem Informationen bereit, leistet Öffentlichkeitsarbeit und bietet einen Treffpunkt für Betroffene und Angehörige.
Die Möglichkeit zur Selbsthilfe geben Gruppenangebote wie “Mundablesen und Sprachpflege” oder auch “Gymnastik für Schwerhörige und Schwindelbetroffene”. Ist der Gehörsinn beeinträchtigt, können Betroffene schnell das Gefühl entwickeln, ausgeschlossen zu sein. Möglicherweise können sie Gesprächen nicht mehr so einfach folgen und ziehen sich als Folge gesellschaftlich immer mehr zurück. Auch technische Hilfsmittel wie Hörgeräte aller Art oder anderes werden vom Verein thematisiert, mit der zusätzlichen Möglichkeit der Geselligkeit und des Austausches. So gibt es im Verein eine Gruppe, die sich zum Thema Cochlea Implantate kurz CI regelmäßig trifft und austauscht. Mit einem CI können Menschen wieder hören und verstehen, deren Gehör so stark geschädigt ist, dass Hörgeräte nicht mehr weiterhelfen. Dies Gruppe trifft sich zurzeit Corona konform per Videokonferenz.
„Leider wird bei Maßnahmen zur Barrierefreiheit selten an Hörgeschädigte gedacht. So wird bei öffentlichen Neubauten zwar schon fast automatisch an einen Aufzug, aber nicht auf eine barrierefreie Akustik geachtet. Das gilt auch für Maßnahmen im Straßenverkehr. Dabei machen Hörgeschädigte wohl die größte Gruppe unter den Menschen mit einer Beeinträchtigung aus. Viele stehen jedoch nicht zu ihrer Behinderung und versuchen, diese zu kaschieren. Das hat auch die Werbung erkannt und bietet Hörhilfen an, die als solche kaum erkennbar sein sollen. Doch diese vermeintliche Unsichtbarkeit geht schnell zu Lasten einer deutlich schlechteren Hörleistung“, berichtete Joachim Seuling.
Aus seiner Arbeit als Berufsbetreuer weiß auch Holger Wolf: „Es ist oftmals eine Herausforderung, die bestmöglichen Hilfen für seine Klient*innen zu erhalten. So orientieren sich Krankenkassen beispielsweise bei der Kostenübernahme für Hilfsmittel vor allem an der Wirtschaftlichkeit. Betroffene erhalten dann Kostenzusagen für Gerate, die als ausreichend gelten, aber eben nicht dem neuesten Stand der Technik entsprechen und somit nicht die bestmögliche Hilfe bieten. Die Betroffenen selbst scheuen häufig den Weg über ein Widerspruchsverfahren und das kommt den Krankenkassen natürlich durchaus gelegen. Umso wichtiger sind daher Anlaufstellen wie die Selbsthilfegruppe des Vereins für besseres Hören e.V., die mit Rat und Tat zur Seite stehen“.
Weitere Informationen zum Angebot des Vereins erhält man über die Homepage www.treffpunktohr.de oder telefonisch unter 0261 35050.
Foto: Joachim Seuling, Holger Wolf
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Raus aus fossilen Energien! oder Dino vs. Biene
Was soll ich sagen: Es ist Karneval 2021 und dank Corona ist irgendwie alles anders. Also verbinden wir doch das was wir heute vermissen mit dem was es unbedingt zu…
Weiterlesen »
Das ist Zorro :)
Er wurde an Silvester in Ungarn auf der Straße gefunden und ins Partnertierheim unseres befreundeten Vereins Hund und Katz Tierhilfe e.V. gebracht. Da ein Besitzer nicht ausfindig gemacht werden konnte…
Weiterlesen »
Holger Wolf besucht Tafel Linz
Lebensmittel retten und Menschen helfen – das ist das Motto der Tafeln, einem Zusammenschluss von lokalen Initiativen, die sich in ganz Deutschland engagieren. Holger Wolf, Landtagskandidat der Grünen, besuchte die…
Weiterlesen »