Seit vielen Jahren geht die Zahl der Orte für Hebammenhilfe und Geburten bundesweit zurück. Das ist ein besorgniserregender Trend, der sich mit der Schließung der Geburtsstation in Bad Honnef jetzt leider auch vor unserer Haustür fortsetzt.
Dies kann auch im Kreis Neuwied zu einer Lücke in derregionalen Versorgung führen. Denn gerade in ländlichen Bereichen bedeutet die Schließung einer Geburtsstation besondere Unsicherheit und eine potenzielle Gesundheitsgefährdung für werdende Mütter.„Gerade in Bereichen der Verbandsgemeinden Unkel, Linz und Asbach war der Weg nach Bad Honnef oftmals der kürzere, zumal die Häuser ja auch über einen freien Platz verfügen müssen. In kritischen Situationen sind oft wenige Minuten entscheidend und selbst bei einer regelgerechten Geburt, bedeutet es großen Stressund Unruhe weiter fahren zu müssen oder sich zu sorgen, ob im Krankenhaus überhaupt ein Platz frei ist.“ weiß Landtagskandidat Holger Wolf von Bündnis 90/ Die Grünen der über 12 Jahre als Rettungsassistent im Kreis Neuwied tätig gewesen ist.
Die Schließung der Geburtsstation in Bad Honnef wird auch die Plätze in Neuwied verknappen. Dann kann es dazu kommen, dass selbst Gebärende aus den Neuwieder Stadtbezirken hierdurch demnächst weitere Wege in Kauf nehmen müssen.
Die medizinische Versorgung von Schwangeren und Kleinkindern darf nicht einem Kahlschlag im Gesundheitswesen zum Opfer fallen. Die Sparpolitik an Kliniken geht auf Kosten der Sicherheit von Müttern und Kindern. Geburten sollten den Krankenhäusern so vergütet werden, dass die Häuser die Schließung nicht länger als lukrativ empfinden. Doch die seit langem überfälligen Reformen im Gesundheitssystems werden von der Bundesregierung weiterhin auf die lange Bank geschoben. Die Folgen hiervon erleben wir bereits allzu schmerzhaft in der gegenwärtigen Coronakrise.
Wenn ein Kind zur Welt kommt, richtet es sich nicht nach der Entfernung zum nächsten Kreißsaal. Werdende Eltern müssen in angemessener Zeit zu einem Ort gelangen, wo sie Hebammenhilfe bekommen. „Um die schnelle Versorgung gynäkologischer und geburtshilflicher Patientinnen in der Region sicherstellen zu können, bedarf es gemeinsamer Lösungen und einer sowohl organisatorischen als auch personellen Neuaufstellung.“ fordert Wolf.
Wir freuen uns sehr darüber, dass die Petition unseres Grünen OV Mitglieds CarstenKrause bereits über 5000 Unterstützer*innen gefunden hat. Vor einem Jahr konnte das Leben seiner Frau Andrea und seines Sohnes Arian in einer dramatischen Nachtdurch eine Notoperation gerettet werden. Einen längeren Anfahrtsweg hätten beide wohl nicht überlebt. Wer ihr Anliegen Unterstützen und die Petition ebenfalls unterzeichnen möchte findet diese unter https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-geburtshilfestation-in-bad-honnef
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
„Leider wird bei Maßnahmen zur Barrierefreiheit selten an Hörgeschädigte gedacht.“
Treffpunkt Ohr Der Gehörsinn wird von vielen als selbstverständlich angenommen. Wie es ist, wenn der Sinn beeinträchtigt oder komplett verloren ist, kann man sich im Alltag kaum vorstellen. In einem…
Weiterlesen »
Raus aus fossilen Energien! oder Dino vs. Biene
Was soll ich sagen: Es ist Karneval 2021 und dank Corona ist irgendwie alles anders. Also verbinden wir doch das was wir heute vermissen mit dem was es unbedingt zu…
Weiterlesen »
Das ist Zorro :)
Er wurde an Silvester in Ungarn auf der Straße gefunden und ins Partnertierheim unseres befreundeten Vereins Hund und Katz Tierhilfe e.V. gebracht. Da ein Besitzer nicht ausfindig gemacht werden konnte…
Weiterlesen »